Matth 22,21: Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
unter anderem wegen:
In Antwort auf:Das alles hat auch David schon lange vorher mit einem kurzen feinen Spruch zusammengefasst, wenn er Ps 115,16 sagt: "Den Himmel hat er dem Herrn des Himmels gegeben, aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben." D.h. über das, was auf Erden ist und zum zeitlichen, irdischen Reich gehört, hat ein Mensch wohl Gewalt von Gott; aber was zum Himmel und zum ewigen Reich gehört, das steht allein unter dem himmlischen Herrn. Auch Mose hat das nicht vergessen, wenn er 1 Mose 1,26 sagt: "Gott sprach: 'Lasset uns Menschen machen, die über die Tiere auf der Erde, über die Fische im Wasser, über die Vögel in der Luft regieren. '" Da ist den Menschen nur ein äusserliches Regiment zu eigen gegeben. Und kurz gesagt, die Meinung ist das, wie es S. Petrus ausspricht: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen." Damit steckt er jedenfalls der weltlichen Gewalt gleichfalls eine deutliche Schranke; denn wenn man alles halten müsste, was die weltliche Amtsgewalt wollte, so wäre das umsonst gesagt: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen."
Wenn nun dein Fürst oder weltlicher Herr dir gebietet, zum Papst zu halten, so oder so zu glauben, oder wenn er dir gebietet, Bücher herauszugeben, so sollst du so sagen: "Es gebührt Lucifer nicht neben Gott zu sitzen. Lieber Herr, ich bin verpflichtet, Euch mit Leib und Gut zu gehorchen. Gebietet mir gemäss Eurer Amtsgewalt auf Erden, so will ich folgen. Heisst Ihr mich aber glauben und Bücher auszuliefern, so will ich nicht gehorchen. Denn da seid Ihr ein Tyrann und greift zu hoch. Ihr gebietet, wo Ihr weder Recht noch Macht habt usw." Nimmt er dir deswegen dein Gut und straft solchen Ungehorsam, selig bist du! und danke Gott, dass du gewürdigt bist, um des göttlichen Wortes willen zu leiden. Lass ihn nur toben, den Narren: er wird seinen Richter wohl finden. Denn ich sage dir: widersprichst du ihm nicht und gibst ihm nach, so dass er dir den Glauben oder die Bücher nimmt, so hast du wahrlich Gott verleugnet.