In Antwort auf:Die Hamas, die vor vier Wochen Sicherheitskräfte von Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas aus dem Gaza-Streifen vertrieben hat, duldet weder Kritik noch Widerspruch. Sie versucht jetzt, der Fatah im Gaza-Streifen den Garaus zu machen. Ein Arzt, der die Fatah unterstützt, wurde mit seinem 18-jährigen Sohn von der Hamas entführt, weil er die Knappheit in den Spitälern gerügt hatte. Zeitungen, die den Hamas-Kurs nicht vorbehaltlos gutheißen, dürfen nicht verkauft werden. Und als gestern einige Hundert Palästinenser in Gaza für Meinungsfreiheit demonstrieren wollten, griffen die schwarz gekleideten Soldaten der „Executive Force“, die Streitkraft der Hamas, mit Schlagstöcken und Gewehrkolben ein. Jetzt hat die Hamas alle Kundgebungen verboten – auch Hochzeiten brauchen die Zustimmung der neuen Machthaber.
Unter der Fuchtel der radikal-islamischen Bewegung befürchten viele Palästinenser, werde sich Gaza in einen Landstrich gleichgeschalteter Gläubiger verwandeln. Die ersten Schritte seien getan: Statt des bisher gültigen gregorianischen Kalenders will die Hamas den islamischen Kalender einführen. Der Koran wird zum Maß aller Dinge: Gefangene, die Suren aufsagen können, werden vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.