M ü n c h e n (idea) – Europa ist seiner Herkunftsreligion, des christlichen Glaubens, müde geworden. Statt „gesegnete Weihnachten“ wünscht man einander meistens nur noch „schöne Feiertage“, und ein Gottesbezug in die Verfassung der Europäischen Union scheint nicht mehr möglich. Über diese Beobachtung sprach der evangelische Theologieprofessor Gottfried Küenzlen (München) am 19. Juli bei der Präsentation des neuen Sammelbandes „Politik aus christlicher Verantwortung“, den die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung herausgegeben hat. Bei der evangelischen Kirche entdeckt Küenzlen eine „gnadenlose Abhängigkeit vom jeweiligen Zeitgeist“. Auf Rückfrage von idea nannte der Theologe als jüngstes Beispiel die umstrittene „Bibel in gerechter Sprache“, in die Überzeugungen der feministischen Theologie, der Befreiungstheologie und des christlich-jüdischen Dialogs eingeflossen sind. Nach Ansicht Küenzlens gewinnt die evangelische Kirche durch solche Projekte nichts an Profil und die Bindung der Mitglieder an sie werde immer schwächer.
Terror ohne Religion nicht zu verstehen Kritik übte er auch daran, dass der italienische katholische Politiker Rocco Buttiglione 2004 nicht EU-Kommissar werden durfte. Buttiglione hatte Homosexualität als Sünde bezeichnet, zugleich aber zugesagt, Mehrheitsbeschlüsse auch dann umzusetzen, wenn sie seinen konservativen Ansichten zuwider liefen. „Er hatte sich außer seiner Haltung nichts zu schulden kommen lassen“, so Küenzlen. An seinem Beispiel zeige sich, wie schnell die Toleranz des Liberalismus ende und zu einem fast totalitären Anspruch führen könne. Zum Thema Islam sagte der Theologe, es greife zu kurz, wenn man den Terror fanatischer Muslime nur auf die Armut und wirtschaftliche Zurückgebliebenheit ihrer Herkunftsländer zurückführe. Diese Faktoren begünstigten zwar die Bereitschaft zur Gewalt, doch „ohne seine religiös-politische Dimension ist der Terror nicht zu verstehen“. Als Beleg zitierte er aus einer Botschaft des El-Kaida-Anführers Osama bin Laden, in der er jeden Muslim zum Kampf für den Sieg seiner Religion auffordert.
Wo das „C“ herkommt Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, der frühere bayerische Staatsminister Hans Zehetmair (CSU), erinnerte daran, dass sich die Unionsparteien aufgrund der Erfahrung mit dem Nationalsozialismus das „C“ im Namen gegeben hätten. In einem CSU-Programm aus dem Jahr 1946 heiße es: „In der Bindung an Gott und in der Verpflichtung unseres Gewissens sehen wir die einzige Gewähr für wahre Freiheit.“ Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ministerpräsident a.D. Bernhard Vogel (CDU), sagte, der Sammelband der Seidel-Stiftung zur Politik aus christlicher Verantwortung erscheine genau zur richtigen Zeit, da CDU, CSU und SPD momentan an neuen Grundsatzprogrammen arbeiteten. In der jüngeren Generation sieht Vogel wieder das Bedürfnis, über Werte und Ziele zu sprechen. Auch die Bestsellerlisten seien derzeit voll mit Büchern, in denen die Wertefrage eine Rolle spiele. Dazu gehörten indirekt auch die Notizen eines Komikers – Hape Kerkeling –, der seine Erfahrungen auf dem bei Pilgern beliebten Jakobsweg aufgeschrieben hat.
Mit zunehmendem Wohlstand, begannen die Menschen sich selbst als Gott zu sehen. Die schleichende Dekadenz in Europa. Sehr traurig!
Passend zur Situation: Am Sonnabend schlug ich die Bibel auf - einfach so - mal sehen, was passiert - welche Stelle ich finden würde.
5. Mose 28 = Ankündigung von Segen und Fluch Gottes http://www.bibelserver.de/index.php. Es hat mich schon erschreckt - aber es ist die Wahrheit und keiner will es wissen - keiner will es hören! So ist es mit der Wahrheit - immer gewesen!
Natürlich gibt es eine Lösung, aber selbst Christen sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht und meinen zum Schwert greifen zu müssen. Aber nur zum Schwert des Wortes und des Verstandes.
Ja - Christen müssen umdenken! Profil entwickeln und zeigen! Wichtig!
Wie war das doch gleich mit dem Missionsauftrag? Tragt die Frohe Botschaft in die Welt und machet alle Völker zu meinen Jüngern! Tauft sie!
Sorry. Nein - uns Christen wird es immer geben! Wir haben Verfolgung, Terror, Ausnutzung seit ca. 2000 Jahren überlebt. Der Heilige Geist lebt in uns und mit uns!
Bitte immer den Blickwinkel in Richtung positiv richten ... und etwas tun!
Gruß Janchen
Parzival
(
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03.08.2007 14:51
#7 RE: Europa ist seiner christlichen Herkunft müde geworden